Britta Schopf

Britta Schopf

Geboren wurde ich im Dithmarscher Land 1964, im geburtenstärksten Jahrgang als dritte von fünf Kindern. Viel Zeit verbrachte ich als Kind draußen in der Natur, auf den Koppeln und Feldern, im Stall meiner Oma bei den Tieren. Blumen pflückte ich gerne, so dachte meine Mutter, es sei das Beste, ich werde Blumenbinderin.

In mir aber schlummerte viel mehr. Wissens- und Tatendrang suchten ihre Bahn. Mit fünfundzwanzig war ich doppelte Mutter, eignete mir die Nähkunst an und führte erfolgreich ein Kindermodengeschäft in München, welches ich für ein Kunststudium verkaufte, um mich der Kunst hinzugeben.

So arbeitete ich mit Textilien für den Körper und dem Wohnraum, mit Blumen für Haus und Garten. In die Film- und Fotobranche schnupperte ich hinein, kreierte Kostüme und Wände für Bühnen und Werbung.

Und wie ich es liebe, immer mehr so sein zu dürfen, wie die Natur mich schuf. Meiner in mir lebenden Kreativität freien Lauf zu lassen, nichts einzubremsen um vorwiegend Freude und Schönheit zu erkennen. Um das Leid kommt niemand herum.

Im Laufe der Jahre mit der Kunst arbeitend, kristallisierte sich die Gefühlswelt heraus. So ist mein Oeuvre in Gefühlen getränkt, die meines Erachtens viel zu wenig Beachtung bekommen, weil sich die große Angst zwischen den Gefühlen und den Menschen drängt, um sich wichtig zu machen.

Gerne arbeite ich mit verschiedenen Materialen. So male ich mit Ölfarben, Aquarell- und Acrylfarben, Stiften und Blumen. Auf Papier, auf Leinwand, auf Holz und Textil. Gerne baue ich kleine Objekte, gefühlsschwangere Objekte, die ihre Beachtung fordern und aus diesem Grund nenne ich sie alle „hängende Gefühle“.

Ich sticke und häkele, ich nähe und forme. Ich bin eine Frau. So sammele ich Gegenstände, die fallengelassen wurden, Gegenstände der Vergänglichkeit und der Schönheit. Gegenstände wie Knochen, Haare, Draht und Eisen, Plastik und Papier, alte Bücher und Zeitschriften, u.s.w. Es sind Dinge, die mit Energie einst gefüllt wurden, und diese Energie baue ich zu etwas Neuem um.

Mit dem Laden KUNST • BLUMEN in Tönning 2021 begann eine neue Ära für mich. Nur für die Blumen aber kann ich nicht existieren, also gibt es seit 2022 auch eine kleine Galerie mit selbigem Namen.

An meine unzähligen Reisen nach Italien denke ich freudig zurück. Von München aus war es nur ein kleiner Sprung dorthin. Jetzt wieder zurück zu sein in meiner Heimat, dem schönen Norden, trauere ich zum Glück nichts nach. Das Leben hat unendlich viele Facetten, einige davon dürfen erlebt werden, andere nicht.